In einer multizentrischen retrospektiven Studie hat eine Arbeitsgruppe aus Mailand Patienten mit einem lokal fortgeschrittenem Prostatacarcinom untersucht.
Seit Jahren wird diskutiert, ob man bei lokal fortgeschrittenen Prostatacarcinom (>pT3a, und/oder positivem Resektionsrand) deren PSA-Wert nach der radikalen Prostatektomie nicht mehr nachweisbar ist, ein vorsorgliche (adjuvante) Bestrahlung durchführen sollte, oder erst Bestrahlen sollte, wenn der PSA-Wert ansteigt (Salvage Bestrahlung).
In dieser Studie konnte statistisch Signifikant gezeigt werden, dass sowohl die Entstehung von Fernmetastasen als auch das Gesamtüberleben durch eine verzögerte Therapie nicht negativ beeinflusst wurde.
Von den in der Salvagetherapie Gruppe musste jedoch nur 58% der Patienten bestrahlt werden, das heisst, dass man 42% der Patienten eine Strahlentherapie ersparen konnte ohne Verschlechterung des Überlebens aber mit einer deutlich besseren Lebensqualität.
Quelle: European Urology 2017;71(6):886-893